15. Februar 2003
In der Schrift wird mehrfach vor sinnlosen Sorgen und Ängsten gewarnt. Es wird aber auch mitgeteilt, daß das Setzen und Hoffen auf Gott erprobt wird (siehe Hiob). Das billige "Gottvertrauen" wird deutlich genug von Gott zurückgewiesen, ja verhöhnt, denn gerade religiöse Weltkinder versuchen, die Erwartung Gottes, nämlich Bündnistreue, zu ignorieren, um dann mithilfe von Gottes Zusagen (für seine Bündnispartner) Gott für ihr Wohl und für ihr ewiges Heil zu verpflichten.
In letzter Zeit wird in den Medien viel von den lähmenden Ängsten in der Gesellschaft gesprochen. Jesus sagt einmal zu seinen Jüngern: "In der Welt habt ihr Angst, doch seid getrost, ich habe die Welt überwunden." Kein Mensch kann ohne den, der die Welt überwunden hat, die lähmenden, zerstörenden Weltängste überwinden. Ob das den Menschen bewußt ist oder nicht, jede redliche Überwindung von zerstörenden Ängsten wird von dem bestärkt und mitgetragen, der den Menschen ins Leben gerufen hat. Es gibt ja auch die finstere, brutale von der Unterwelt gesteuerte Skrupellosigkeit.
Hiob wird während der Serie der Attacken des Feindes auf sein Wohlergehen mit schlimmen Ängsten zu tun gehabt haben. Sinngemäß: Was kommt denn da noch alles auf mich zu. Es handelte sich also in dieser Zeit um begründete Ängste. Es ist in der Schrift aber auch von große Angst erzeugenden Trugbildern die Rede.
Hiobs Geschichte ist auch eine Warnung vor aufgeschwatzten Schuldängsten. Es kann ja die Pflicht eines Menschen sein, einem anderen Menschen zu helfen, schuldhaftes Verhalten als Schuld einzusehen. Aber Hiobs Freunde beschuldigten Hiob zu Unrecht, daß er seine Leiden selbst verschulde. Hiob nahm die Schuldzuweisungen nicht an, nein, er sagte: Ich gebe euch meine Unschuld nicht preis. Hiob verteidigte dabei auch Gottes Unschuld. Denn das, was die Freunde mit viel Rhetorik sagten, hieß auch: Gott hat ein Interesse am Schuldigwerden des Menschen. Gott sagt am Schluß zu einem der Freunde: "Ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Knecht Hiob." Der Satz hat es in sich.
Ich hörte gestern Abend einen Teil der SWR-Fernseh-Talkrunde. Es fiel mir schon mehrfach auf, wie grinsend da über Religiöses geredet wurde. Ein gewisses Engagement kommt höchstens auf, wenn zum Beispiel Evangelische herausgestellt haben wollen, daß sie im Punkt "gesellschaftliche Zivilcourage" den Katholischen überlegen sind.
In einer anderen Talkrunde fragte eine Teilnehmerin schüchtern, ob man denn in einer sochen Talkrunde etwas über den eigenen Glauben sagen darf. Es wurde ihr gönnerisch erlaubt.
Es ergaben sich heute Morgen merkwürdige Zufälle: Mein Mann berichtete einen längeren Traum, der Schluß erschien mir sehr wichtig: Er stand vor seinem früheren Büroschreibtisch. Zwei Schubfächer hatte er offen vor sich. Er wollte das Vielerlei darin noch so ordnen, daß ein anderer es gut übernehmen kann. Er wachte auf und war sehr unbefriedigt, daß er das im Traum nicht erledigen konnte. Das einzige, was ihm half, war die sichere Erinnerung: Obwohl ich bei meinem Weggehen krank war (und auch krank geschrieben), bis ins letzte Fach habe ich mein Büro selbst (auf-)geräumt. Ich sagte dazu: Es gab manche alten Ängste zu überwinden. Eine sehr große Hilfe, war oft das redliche Sicherinnern: Wie war es denn wirklich. wie ging es denn in Wirklichkeit aus. Und nicht oft kann die Absicht bereits als die Tat gelten.
Es ist schon merkwürdig: Als ich heute Morgen das Schreiben beginnen wollte, konnte ich zu einer "neuen" Diskette für das Durchsehen früherer handgeschriebener Internetbriefe greifen. Es stand da:12.03.-14.03.2000.
Ich zitiere daraus das, was ich beim stichprobenartigen Durchsehen als erstes sah: "Ich merkte im gestrigen Brief (also im Brief vom 11.3.2000), daß es keine Gelegenheit gab, einen im Traum gehörten Satz einzuflechten. Ich wußte die Bedeutung noch nicht recht, merkte aber, daß es eilt. Ich hatte den Satz aufgeschrieben. Er lautete: "tell Bochum das Verbrechen". Wir fragten uns, ob wir einem Menschen aus (in) Bochum etwas schreiben sollen (mein Mann kennt dort einenMenschen) oder etwa der Stadt. Es wurde mir bewußt, wie ungern ich Beides täte. Ich zwang mich aber, meine Bereitschaft auszudrücken, wenn es im Sinne einer Aufgabe von Gott ist. Und dann hörte ich am anderen Tag, daß die SPD in Bochum einen Parteitag hat. Zusammen mit einem anderen Signal wußte ich neu: Meine Abwehr gegen früher bereits erledigte Aufgaben war nicht Eigensinn. Nun fasse ich zusammen, wie ich die Situation damals (und auch jetzt noch) sehen mußte: Wenn es so ist, daß Einzelne oder kleine Gruppen zu vornehm oder zu feige sind, Nachprüfbares aus dem Glaubensbereich weiterzusagen, und wenn die Distanz innerhalb einer Vereinigung so groß ist, daß Brisantes nicht weitergesagt wird. "...ja dann laßt es halt bleiben. Ich wollte jedenfalls an selbstverständliche gegenseitige Hirtenpflichten erinnert haben. Und wenn man nach allem, was sich ereignete, mich immer noch als "selbsternannt" hinstellt, ja dann macht halt eure alten Stammtischrituale weiter. Kommt aber nicht, wenn eintrifft, was bei rechter Umkehr verhindert hätte werden sollen, und sagt: Das konnte niemand wissen.. Ich muß jetzt (Das schrieb ich am 12.3.2000) an eine besonders listige Verführungsstrategie des Todfeindes erinnern: Es ist die Verführung zu eigenmächtigem Tatsachenschaffen und von damit sich verselbständigendem Rationalisieren. Ganze Theologen-Stämme waren damit beschäftigt, die Eigenmächtigkeiten Weniger für Viele schmackhaft zu machen. (Vielen anzudrehen).
"Denn ihr habt ... nicht Wahres geredet wie mein Knecht..."(Falschzeugnisse gegen Gott und auch falsche Zeugnisse gegen redliche Zeugen der Wahrheit Gottes). Schon allein der Löwenanteil, den das Sichbeschäftigen mit den ererbten und neu erdachten Menschensatzungen auffrißt, ist ein Hohn auf die Behauptung, an den lebendigen Gott (also auch an seine Führung) zu glauben.
Ich nenne ein Beispiel, wo Gottes Maße neu gelernt werden müssen. Wenn viele ernsthaft auf Gottes Signale achten würden, gäbe es alleine schon deswegen wesentlich weniger Arbeitslose... Wie abgebrüht müssen Deutschlands "Christen" sein, wenn sie nicht wissen, welche Seelenpein und welches Mißtrauen in Gott in den "Kleinen" verursacht wird, wenn z.B. in der Empfängnisverhütung die ohnehin schmalen dienlichen Wege mit Androhung von Sünde und Verdammnis belegt werden. Ist es ein Ausweg , arme, oft hilfsbedürftige Menschen an die religiöse Verrohung und Gleichgültigkeit deutscher Christen anzupassen? Ist es ein Ausweg, gleich gar keine Info (kein Zeugnis im Glauben) weiterzusagen, weil man weiß, welch falsche Hoffnungen auf Väter und Lehrer und welch falsche Drohungen sich da durchsetzen werden?
Ich sprach in diesem Brief vom 12.3.2000 von unerhörten Verdrehungen von Jesu Nachricht und damit von unerhörter Schuld gegen Gott und Menschen. Dabei nannte ich Luther, den Papst und englische Glaubenshoheit in einem Atemzug. Ich nannte in diesem Zusammenhang eine bitter wahre Aussage eines Fernseh-Spätfilms vom 11.3.2000. Es war da das Stoßgebet: "Gott beschütz uns vor den "guten Menschen" dieser Welt." (Sie werden noch dafür sorgen, daß noch letzte Schutzzäune gegen Herrenmenschen eleganter Art weggenommen werden). Warum wissen "Christen" schon arg wenig von ganz besonders hinterlistiger religiöser Gewalt. Jesus nannte diese Gewalt so: Dem Reich Gottes wird Gewalt angetan. Diese Gewalt ist immer auch Gewalt gegen Menschen. Ist es recht, religiöse Hilfe anzubieten und klamm heimlich den wichtigsten Personenkern mithilfe solcher Hilfen für die "stillen" Teilhaber (für die skrupellosen "frommen" Enteigner) zu prägen (zu präparieren)? Ich hörte (März 2000) eine passende Gleichnisrede aus der Sportwelt: "Glauben oder Nichtglauben an den Klassen-(religiösen Kasten-) Erhalt, das ist die Frage (um die alles kreist)."
Es kann mir niemand erzählen, einfache Leute seien nicht fähig zu verstehen, daß Gott es sich nicht gefallen läßt, als Mitbringsel von Gott organisierenden Vätern und Lehrern hingestellt zu werden.
Warum halte ich mich damit auf, diesen Brief vom 12.3.2000 so ausführlich abzuschreiben? Ich dachte damals, es reicht doch, wenn ich den Versuch mache, die religiösen Frevel der religiösen Funktionäre beim Namen zu nennen und zum Beispiel einem verantwortlichen SPD-Menschen (Bochum!) ein Exemplar zu schicken.
Nun trug ich aber seit gestern Morgen eine Frage mit mir herum; ich hatte im Traum einen Satz gehört, der spürbar redlich und ernst war, dessen Aufforderung an mich ich nicht verstand. Es war da der Satzteil dabei: "Wenn du es nicht machen willst, dann..." Es klang die Mitteilung durch, die Jesus einmal in einem anderen Zusammenhang machte. Mensch, wenn du denkst, Dinge, die ihr untereinander regeln sollt, solange auf sich beruhen zu lassen bis man vor dem Richter steht, täusche dich nicht, wenn du denkst, so billiger, einfacher wegzukommen. Es wird alles folgenschwerer.
Als ich heute Morgen den Traum meines Mannes hörte und vor allem seine Einsicht ("real war es nicht so") nach dem Aufwachen hörte, wußte ich nicht, wie schnell ich vor dem Satz stehe, den ich im März 2000 als Auftrag hörte und der zusammen mit der neuen Aufforderung ("wenn du es nicht machen willst") wirklich ein milder Appell an meine Willigkeit war. Auffallend war dabei nämlich,daß mir keinerlei Zwang oder Drohung auferlegt war. Es schien fast, als habe Gott Mitleid mit mir wegen der vielen nutzlosen Mühen. Ich erinnere mich, daß das auch schon anders war (Z.B. "Ich warne dich" [zu kneifen]) Es war aber doch eine Warnung dabei, nämlich an die, die zögern, Fälliges in Ordnung zu bringen. Sinngemäß: Wenn Gott sich direkt selbst darum kümmern muß, wird das bereits Angerichtete ungleich härtere Folgen haben. Ich werde jedenfalls offen dafür sein, wenn es recht ist, doch nocheinmal einzusteigen, mich zu mühen, dieVerbrechen (die Gewalt), die Gottes Reich (und damit auch Menschen) angetan wird, an der rechten Stelle zu nennen.
Als ich heute (15.2.03) im Radio hörte, daß man auf einer Demo davon sprach, daß man die Menschen in den Frieden Christi hineinnehmen wolle, da erfaßte ich einen anderen, im Traum gehörten sehr kurzen ironischen Satz: "Bei soviel Pax." Ich hörte vorhin im Radio (ohne den Zusammenhang zu wissen), folgende Worte: "menschlich verständlich, aber kurzgedacht...Niemand weiß, wie es dann... " Ich dachte: für beide Gruppierungen könnten diese Worte zutreffen. Für die, die auf jeden Fall keinen Krieg wollen (und welcher vernünftige Mensch kann Krieg wollen), und die sagen: Es wird nur Geduld gebraucht. Wir werden Saddam auch ohne Gewalt entwaffnen. Und die Radioworte können für die zutreffen, die sagen: Ihr dürft noch soviel Zeit für Inspektoren haben, dieser skrupellose Taktiker wird seine giftigen Arsenale vor euch versteckt halten und sie nach seinem "Gewissen" hervorholen und weiterleiten. Wie schnell sind doch die Pax-Leute zufriedenzustellen, wenn die Inspektoren mit Experten alleine sprechen können. Warum merkt ihr nicht, was das heißt, daß die Experten ein Tonband "mitlaufen" lassen: Bei diesem Diktator käme es schon verdächtig vor, wenn das Tonband vor der Verabschiedung kurz abgeschaltet wäre.
Ich will sagen: Ich weiß, daß Gott Frieden will. Ich weiß aber nicht, wann er trotzdem zuläßt, daß die auf verschiedensten Ebenen aufgehäufte Gewalt von Menschen sich grausame Bahnen sucht. Es kann mir niemand verübeln, wenn mir angesichts der erlebten und gesehenen Gewalt (gerade in religiösen Funktionärskreisen) gegen Heiliges, dann übel wird, wenn vom Frieden Christi gefaselt wird.
Es wird mancher (oder auch sehr viele) mit redlichem Friedenswillen gegen Krieg demonstrieren. Es werden aber wohl nicht wenige dabei sein, die es aus politischer, ja sogar aus religiöser Berechnung tun. Für mich gilt in wesentlichen Entscheidungsfragen die biblische Weisung Gottes: "Tue nichts ohne deinen Gott."
Bis jetzt habe ich keinen Hinweis dafür, daß ich Bush trauen kann, ich habe aber auch keinen Hinweis, daß ich den Deutschen Schröder und Fischer trauen kann.
Ich hörte kürzlich einen Zeitkritiker sagen, daß Menschen immun werden müßten gegen die dauernden Entscheidungs-Herausforderungen der Globalisierung. Ich dachte: So Grundsätzliches zu fordern oder für mich zu wollen, das paßt nicht zu meinem Entschluß, meinen Lebensweg mit Gott zu gehen,offen zu sein für seine Impulse. Dann habe ich aber auch keine Kraft und Zeit zur Parteinahme für Hinz und Kunz. Ganz zu schweigen von Parteinahmen für Vereine und Parteien, die in ihren Namen eine religiöse Steckdose (für alles Mögliche) eingebaut haben.
Ich erlaube mir keine Einzelperson zu beurteilen, die in ein System der Gewalt gegen Gottes Reich hineingeriet. Ich erlaube mir aber doch, Gewalt gegen Gottes Absicht als Frevel zu benennen. Und ich halte denen, die diese Gewalt beschönigen und verharmlosen, folgenden Satz der Johannesoffenbarung vor: "die sich Apostel nennen, aber keine sind."
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