Ich hörte in diesen Tagen im Deutschlandfunk einen Journalisten sagen: Ob es einen Gott gibt, das ist nicht die Frage. Allein die Tatsache, daß es Menschen gibt, die Religion brauchen, rechtfertigt die Existenz der Religionen. Ein Hörer vertrat mehrfach die Meinung, die Kirche sei eine Firma. Ganz wie bei anderen Firmen auch, müssen selbstverständlich die Untergebenen dem Vorstandsvorsitzenden gehorchen. Der Mann gehörte nicht zur katholischen Kirche, hatte aber volles Verständnis dafür, daß der Papst die frisch geweihten Priesterinnen aus der KIRCHE AUSSCHLOSS. Ich kam versehentlich auf die Großschreibetaste, so drängte sich mir die Assoziation auf: Kirche = ein Aus-Schloß. Und es fiel mir ein, daß kürzlich im Fernsehen gesagt wurde: Das größte Pfarrhaus in Europa (oder gar in der ganzen Welt) sei die Würzburger Fürstbischöfliche Residenz. Mein Thema sind nicht die Priesterinnen. Daß aber Christus die Priesterordnung ablöste und dann religiöse Führer sie wieder einführten, darüber schrieb ich wiederholt. Wer im Lauf der Geschichte begehrlich dabei (bei diesem Versuch, Jesu Anordnung als unmaßgeblich hinzustellen) mithalf, stelle sich selbst und bekenne seine Frevel, so schnell wie es nur möglich ist. Es ist verheerend, daß solche Frevel geschahen und weder von den Frevlern noch von Amtsnachfolgern als Menscheneigenmächtigkeit aufgedeckt wurden. Es wird eines Tages vor aller Welt offenkundig sein, wieviel Amtsmißbrauch von treulosen Verwaltern gedeckt und sogar verteidigt wurde und auch noch "Heiligsprechungen" verursachte. Ich kann verstehen, daß Jesus von einer Räuberhöhle sprach.
Ich muß mich auch nicht wundern, daß ein überlegener Rundfunkmensch im Grunde sagt: Wahrheit interessiert nicht, der Mensch hat ein Recht auf seine religiösen Wunscherfüllungen. Diese Haltung lebten ja die Frevler vor. Es wundert mich auch nicht, daß man (bis hinein in die letzte Laienkammer) so gerne von Spiritualität redet und so ausdrückt, daß man irgendwie eigenen (archaisch-) religiösen Strebungen nachgeht.
Ich weiß es aus eigener, früherer Spiritualität vergötzender Phase, wie wenig man nach wahrhaft Gott selbst gefallendem religiösem Erleben fragt, und wie leichtsinnig man davon ausgeht, daß religiöse (gleich welcher Art) Empfindungen mit Gotteserfahrung zu tun haben. Gott zu erfahren, zu erleben, dieses Bestreben ist recht und billig. Es ist gut, wenn der Mensch diesen Wunsch hat. Es ist aber dann ein gefährlicher Wunsch, wenn die Bereitschaft fehlt, Gottes Wege zur Erfüllung dieses Wunsches einzuhalten. Wenn die Bereitschaft fehlt, sich von Gott sagen zu lassen, was notwendig ist und was nach seinem Herzen ist. Und was ihm zuwider ist. Ich hörte Menschen das archaisch Religiöse als das Wahre anpreisen. Es mag ja sein, daß auch im Archaischen wahre Elemente enthalten sind. Diese sind aber auf keinen Fall verloren, wenn ein Mensch sich entschließt, das Herz (das Innerste) von Gott beschneiden zu lassen, das Wilde (das bloß Archaische) entfernen zu lassen und sich von Gott nach seinem Bild und Gleichnis veredeln zu lassen.
Es liegt in der alten trägen Natur des Menschen zu sagen, zu denken, was geht mich das an, was Gott von sich mitteilt. Und es liegt auch in der alten Natur des Menschen, Menschenerfindungen über Gott entweder begierig in sich aufzunehmen oder so ganz nebenbei in sich einfließen zu lassen. Visionen religiöser Art (oder auch solche Träume) brauchen besonders danach Wachsamkeit und Nüchternheit, damit man nicht unerlösten Gruppen (z.B. archaischen Mächten und deren Anführern) auf den Leim geht. Umgekehrt aber muß ein Mensch wachsam sein, daß er Signale Gottes erkennt und sie nicht deshalb schon abwertet oder ignoriert, weil sie nicht den Zauber irreführender religiöser Erlebnisse haben. Jesus sagt einmal zu seinen Jüngern: Bisher habt ihr den Vater noch nicht in meinem Namen gebeten. Dieser Satz ging mir einmal sehr nahe, als ich Hilfe brauchte, zu unterscheiden, was an religiös Erlebtem nach dem Herzen Gottes war und was nicht. Von religiös Gebildeten ("durchstudierten" Geschulten) kann man dabei keine echt Hilfe erwarten. Nicht selten versuchen sie das ihnen Mitgeteilte zu bagatellisieren oder mit allerlei religiös weltmännischen Argumentationen zu erklären. Ich muß jetzt einen Vergleich machen: Ich glaube, daß der Mensch recht hatte, der vor dem Fall der Mauer sagte: Denkt nicht, daß Gorbatschov bereit ist, ohne Zwang kommunistische Machtansprüche aufzugeben. Wer einmal diese (kommunistischen) Schulen durchlief, kriegt das alte Denken nicht mehr los. Ein anderer (weiterer) Vergleich: Ein erfahrener Arzt weiß um physische Hintergründe von gesundheitlichen Problemen. Und der Patient sagt zu ihm: Wissen Sie einen guten Psychologen? Der Psychiater, zu dem ich wegen dem und dem Problem gehe, schiebt gleich alles auf die Psyche, und die verordneten Medikamente tun mir gar nicht gut. Da sagt der erfahrene Arzt: Die sind alle so. Die sind alle so geschult.
Die genannten Gleichnisse sagen etwas aus über die Auswirkungen der verschiedenen theologischen Schulrichtungen. Ich möchte daran erinnern, welche Verstärkungen der Theorien und der nicht erlaubten Definitionen (Definitionen, die es in dieser abstrakten Form niemals in der Schrift gab) es in den Gehirnen von Prüflingen gibt, während sie über "wissenschaftlichen" Fragen brüten und so schnell es geht, eine wissenschaftliche Antwort im Sinne der studierten Schule geben müssen, wenn sie nicht teure Studien- und Lebenszeit verspielen wollen. Und dann sollen Laien wiederum unter Prüfungsstreß die theologischen Schul- und Konfessionstheorien wiedergeben (inhallieren). Ganz zu schweigen, was nicht unter Prüfungsstreß, sondern während systematisch geplanter Jubelevents untergejubelt wird. Welcher Mensch schafft es, neben diesen hochgepuschten "Hauptsachen" die wirklichen Herausforderungen und damit auch die einmaligen Erprobungssituationen von Gott zu erfassen und gebührend ernst zu nehmen?
Wie Menschen ihre religiösen Streitereien regeln, geht aus den Abmachungen des Augsburger Friedensvertrags und aus heutigen Friedensfestveranstaltungen hervor. Ich verstand erst heute, was ein kurzer Traum in der Nacht vom 7.August auf den 8. August (Friedensfest-Tag in Augsburg) aussagte, daß nämlich Regelungen getroffen werden, die dem "Gerechtigkeitssinn" von unwissenden Kindern entstammen (Beispiel: Jeder Untertan hat den Glauben seines Fürsten anzunehmen). In meinem Traum hieß es: "Einmal die Burschen, einmal die Mädchen beim Friedensnobelpreis." Genau genommen ist das eine um Vieles besser geregelte Sache als die geisteskranke oben genannte Einzelheit des "Augustus-Fürsten-( Führer) Planspiels".
Die "Aufgeklärten" von Kirche und Welt lächeln so gern über die Johannesoffenbarung. Da steht aber Vieles über das stolze Tier namens Mensch und über den hinter diesem Tier steckenden Anführer dieser Welt. Ich zitiere: "...gleich einem Lamm, und es redete wie ein Drache" (Off. 13,11). "Und es tut große Zeichen, daß es selbst Feuer vom Himmel vor den Menschen (vor den Menschenaugen) auf die Erde herabkommen läßt, und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, wegen der Zeichen, ..." Ich habe mehrfach biblische Grundaussagen (also auch Geschehnisse aus dem Neuen Testament) zusammengetragen, die einen Marienkult und Mariendogmen verbieten. An dieser Stelle muß ich den Kontrast nennen, daß das Tier Elemente "wie ein Lamm" hat, aber "wie ein Drache" spricht". Wenn kindliche "Seher" von "Maria" ausrichten, daß für sie (Maria) ein Wallfahrtsort entstehen soll, dann sehe ich das als anmaßende Drachenrede an. Und wenn Wallfahrer das sogenannte "Sonnenwunder" als Wahrheitsbeweis ansehen, dann frage ich zurück: Könnte es nicht ein Zeichen vom Tier sein (Off.13,13)? Als kürzlich in einer Fliege-Talkshow eine Frau berichtete, imTraum eine Wallfahrts-Madonna sprechend erlebt zu haben, dachte ich: Was ist, wenn Gott verletzt denen, die nach einer Königin rufen, diese ihnen mit allen Konsequenzen gibt, weil er diesmal mehr verletzt ist als damals, als (wie im Buch Samuel beschrieben) das Volk - aufgeklärt über die Rechte eines Königs aus eigenen Reihen - immer noch lieber einen solchen erwählte als Gott selbst die Königswürde zu geben. Wenn ich sage: "mehr verletzt als damals", dann hat das damit zu tun, daß Gott inzwischen seinen Sohn gesandt hatte. Es wäre ein erschütterndes Zeichen, wenn Gott für alle, die nach einer Priesterin besonderer Art rufen oder nach einer Königin, so handelt wie damals (oder noch verletzter als damals). Gott sagt selbst zu seinem damaligen Verhalten: In meinem Zorn gab ich ihnen einen König.
Und sollte es dazu noch so sein, daß Maria, so wie Israel insgesamt, nicht durchgestoßen ist zu einer echten Anerkennung ihres Sohnes als Messias, dann wäre Maria wirklich so etwas wie der Kopf von Lebenden und Verstorbenen, die zur ersten Auferstehung nicht gelangen.
Immerhin muß es stutzig machen, daß von Maria in der Phase, in der Jesus öffentlich auftrat, nicht ein einziges Bekenntnis zu Jesus, dem Messias, berichtet wurde. Und auch kein Erlebnis des Auferstandenen.
Marias Worte zu Jesus auf der Hochzeit zu Kana wurden von Jesus zurückgewiesen. Audrücklich betont Jesus, daß er sich nicht von ihr beauftragen läßt. Ich denke, das muß zu denken geben, wenn jetzt Volksfrömmigkeit und diffuse Spiritualität sich lieber an Maria wendet, damit sie dann als eine Art Sonder-Mittlerin oder als die verständnisvollere Erlöserin fungiert. Daß Maria an Pfingsten bei den versammelten Aposteln war, ist noch kein Bekenntnis zu Jesus als Messias. Als Jesu Jünger ("die 11 Jünger", also die Apostel, siehe Matth.28,17) an den Berg kamen, wo Jesus sie hinbestellt hatte, sahen sie den Auferstandenen, "einige aber zweifelten". Ich will sagen: Dabeigewesen zu sein, ist noch lange nicht alles. Es kann gut sein, daß Maria noch zur rechten Zeit zum Glauben, den Gott erwartet, kam. Es kann aber nicht ignoriert werden, daß ein Bekenntnis, wie es zum Beispiel Petrus erbrachte, von Maria nicht erbracht wurde, nicht im Evangelium berichtet wurde. Vielleicht ist dieses merkwürdige Schweigen über Maria auch eine Folge ihres früheren Unglaubens, weil sie sagten, Jesus sei von Sinnen. Damals ließ sich Maria an die Spitze derer aus Jesu biologischer Familie stellen, die ihn "mit Gewalt" nach Nazaret zurückbringen wollten. Wenn Maria sondergeschützt von jeder Sünde frei gewesen wäre, dann wäre dieser Versuch, Jesus zu entmündigen, eine schlimmere Schuld als die der anderen (aller anderen). Es war Menscheneigenmächtigkeit, Mariendogmen in die Welt zu setzen und z.B. eine Marienerscheinung deshalb anzuerkennen, weil diese erschienene Frau Rom und das damals neue Mariendogma anerkannte und sich dem unwissenden Seherkind unter dem neuen Dogmennamen zu erkennern gab.
Und was ist, wenn "das Tier" sich hinter lieblichen Frauengestalten verbirgt und schöne Worte darüber macht, wie sehr der Sohn beleidigt wird, und daß das Seherkind dies und das dem Papst ausrichten soll?
Und was ist, wenn das Tier von seinen eigenen Attackenplänen "voraussagte" und dies dann wie eine Prophetie von Gott behandelt wird. Welche Ehre wird da konkret Gott entzogen und dem Feind zugeschanzt.?
Und was ist, wenn Gott einem Lügengeist erlaubt, die Eigenmächtigen (die Bescheidwisser) in die Irre zu führen? Es gab dafür eine prophetische Geschichte: 2Chronik,18,19ff.
Zu den eigenmächtigen Menschensatzungs-Dogmen nenne ich folgende gültigen Schriftaussagen: In der Joh-Offenbarung 5ff: Niemand war würdig, das Buch mit den 7 Siegeln zu öffnen, nur das Lamm. An anderer Stelle heißt es: Es gibt keinen Menschen, der nicht sündigte (nicht zur Sünde geworden). Von der Erbsünde las ich in der Schrift nichts. Und von Kindern wird in der Schrift so geredet, daß sie wegen ihrer kindlichen Unvernunft, wegen ihres Nichtunterscheidenkönnens auch nicht sündigen können. Ich weiß, daß das in ausgefuchsten Erbsünde-Fußnoten wohl auch zu lesen ist. Aber das Wort "Erbsünde" klingt selbst schon wie eine Definition. In der Schrift ist zwar ausgesagt, daß Sündenfolgen bis ins 3.Glied das Leben von Nachkommen belasten können. Das ist eine Warnung an die Generationen. Aber über den Propheten Ezechiel teilt Gott mit, daß er nur jeden selbst für sein Tun zur Rechenschaft zieht.
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